Naturraum und Lage
Reistingen liegt auf einer Höhe von 495 m ü. NN im Bereich der östlichen Ausläufer des Schwäbischen Jura. Die Umgebung ist deshalb im Vergleich zum nahe gelegenen Donautal relativ hügelig mit einem kleinteiligen Mosaik aus kleineren Bergen bzw. Kuppen mit flachen Einschnitten und ausgedehnteren Höhenrücken. Wie der Landschaftstyp zählt auch der geologische Untergrund zum Tertiärhügelland.
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Informationen zu den ehemaligen Bahnhöfen an der Linie der Härtsfeldbahn finden Sie hier.
Informationen aus dem Bayern-Atlas finden Sie hier.
Etwa 20 km entfernt in nordöstlicher Richtung befindet sich der Rand des Rieskraters, welcher vor rund 14,7 Mio Jahren durch einen Steinmeteoriteneinschlag entstand. Durch den aus nordöstlicher Richtung vermuteten Einschlag wurden südwestlich des Kraters kleinere Erhebungen aufgeworfen. So entstanden aus Auswurfmaterial des Rieskraters sogenannte Griesbuckel wie die "Alte Bürg" bzw. "Alte Burg". Dieser Kegelberg liegt etwa einen Kilometer östlich des Ortsrandes und erhebt sich bis auf eine Höhe von 540 m ü. NN. Auf einem kleinen Plateau auf der Spitze des Hügels befand sich der ehemalige Burgstandort.
Auffällig im Bereich um Reistingen sind die kleinräumig wechselnden Standortbedingungen und Bodenverhältnisse. In unmittelbarer Nähe zueinander befinden sich eine stillgelegte Sandgrube (nordwestlich unterhalb des Ortes), ein Steinbruch, aus dem Jurakalk gewonnen wurde und eine Kiesgrube (beide Richtung Eglingen).
Das nord-süd-ausgerichtete Dorf befindet sich auf der Kuppe einer von Norden hereinragenden Höhenlinse mit Quellhorizonten am Mittelhang. Es handelt sich dabei um eine in das Donautal auslaufende Anhöhe des Härtsfeldes. Die Kuppenlage war ein idealer Siedlungsstandort, weg von den Überschwemmungszonen des Talgrundes.
Nördlich des Ortes zieht sich von Westen nach Osten eine leichte Talsenke, in der der sogenannte Lachgraben fließt. Dieser mündet südwestlich von Reistingen in den Lohgraben, welcher bei Dattenhausen in die Egau fließt. Die Egau ist das bedeutendste Fließgewässer im näheren Umfeld und in der Gemeinde Ziertheim.
Die Reistinger Flur einschließlich der umrahmenden Waldfläche ragt wie ein Sporn nach Württemberg hinein. Begrenzt wird sie durch den Lohgraben im Süden, den Eglinger Graben im Osten, die fürstlich Thurn und Taxis'schen Wälder im Norden und die Straßenverbindung von Ballmertshofen nach Ziertheim im Westen. Durch die in nahezu geschlossener Form umliegenden Wälder erscheint Reistingen als Zentrum einer gerodeten Zone.
entnommen aus
Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen zur Dorferneuerung Reistingen, 2002, W. Daurer, Auftraggeber Amt für Ländliche Entwicklung und Gemeinde Ziertheim, redaktionell überarbeitet 2009, Armin Dauser